Categories: Handwerk, Kalkulation

by Silvia

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Kalkulation im Handwerk 7 wichtigsten Schritte

Kalkulation im Handwerk: Stundenverrechnungssatz

Bei der Kalkulation im Handwerk ist es wichtig, dass Sie Ihre Kosten genau auflisten, um eine profitable Preisgestaltung und ein erfolgreiches Handwerksgeschäft zu gewährleisten. Eine genaue Kalkulation hilft Ihnen dabei, alle Kosten für Materialien, Arbeitsstunden, Versicherungen und andere Ausgaben zu berücksichtigen und den Preis Ihrer Dienstleistungen entsprechend festzulegen.

Hier sind einige Schritte, die Sie bei der Erstellung einer Kalkulation im Handwerk beachten sollten:

1. Bestimmen Sie die Kosten für Materialien, ein wichtiger Punkt bei der Kalkulation im Handwerk:

Als Erstes müssen Sie die Kosten für die benötigten Materialien bestimmen. Dies umfasst alles, was für das Projekt benötigt wird, wie beispielsweise Holz, Farben, Kleber, Nägel und Schrauben. Nehmen wir an, Sie sind ein Tischler und möchten einen Tisch herstellen. Um die Kosten für das Material zu bestimmen, müssen Sie die Preise für das Holz, den Lack, die Schrauben und andere Materialien recherchieren, die Sie benötigen. Stellen Sie sicher, dass Sie immer auf dem neuesten Stand der Materialkosten sind, da diese sich häufig ändern können.

2. Berechnen Sie die Arbeitsstunden:

Der nächste Schritt ist die Berechnung der Arbeitsstunden, die für das Projekt benötigt werden. Dies umfasst sowohl Ihre eigenen Arbeitsstunden als auch die Ihrer Mitarbeiter. Nehmen wir an, dass Sie und ein Mitarbeiter jeweils 8 Stunden benötigen, um den Tisch herzustellen. In diesem Beispiel würden Sie und Ihr Mitarbeiter insgesamt 16 Stunden benötigen, um den Tisch herzustellen. Es ist wichtig, bei der Berechnung der Arbeitsstunden auch Pufferzeiten einzuplanen, um unvorhergesehene Probleme oder Verzögerungen abzufangen. Auch bei der Kalkulation im Handwerk sollten Sie Faktoren wie Urlaubstage, Krankheitstage und andere unvorhergesehene Ereignisse berücksichtigen. Bitte beachten Sie, dass seit 2022 eine gesetzliche Verpflichtung besteht, die Arbeitszeiten festzuhalten. Hierbei sind verschiedene Optionen möglich, jedoch müssen diese fälschungssicher sein. Digitale Zeiterfassungsprogramme sind die optimale Wahl.

3. Berücksichtigen Sie alle weiteren Kosten, wird bei der Kalkulation im Handwerk gerne vergessen:

Neben den Material- und Arbeitskosten gibt es auch weitere Kosten, die Sie bei der Kalkulation berücksichtigen müssen. Hierzu nehmen Sie sich am besten die BWA, die Sie von Ihrem Steuerberater oder durch Ihr eigenes Buchhaltungsprogramm erhalten.

Dazu gehören Versicherungen, Miete für das Arbeitslokal, Fahrzeugkosten und andere Ausgaben. Nehmen wir an, Sie haben eine Werkstatt angemietet und müssen jeden Monat 500 Euro Miete zahlen. Außerdem haben Sie eine Fahrzeugversicherung, die Sie monatlich 100 Euro kostet. Diese Kosten müssen Sie in der Kalkulation im Handwerk einbeziehen.

4. Nehmen Sie einen Zuschlag für Wagnis und Risiko:

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Kalkulation Ihrer Dienstleistungen ist der Zuschlag für Wagnis und Risiko. Dieser Zuschlag ist ein Betrag, den Sie zu den Gesamtkosten Ihres Projekts hinzufügen, um das Risiko zu berücksichtigen, das mit der Durchführung des Projekts verbunden ist.

Kurz gesagt: Das Wagnis und Risiko umfasst alle möglichen unvorhergesehenen Ereignisse, die während des Projekts auftreten können, wie zum Beispiel Verzögerungen, Materialfehler oder unerwartete Änderungen im Projektumfang. Wenn Sie diesen Zuschlag nicht in Ihre Kalkulation im Handwerk einbeziehen, riskieren Sie möglicherweise, dass Sie am Ende des Projekts Geld verlieren, wenn unvorhergesehene Kosten auftreten.

Beispiel: Ein Bauunternehmen erstellt ein Angebot für den Bau eines neuen Hauses. Das Unternehmen berücksichtigt dabei alle notwendigen Kosten für Materialien, Arbeitskräfte, Ausrüstung und weitere Ausgaben, um das Projekt erfolgreich abzuschließen. Zusätzlich fügt das Unternehmen einen Zuschlag für Wagnis und Risiko hinzu, der die potenziellen zusätzlichen Kosten und Risiken abdeckt, die während des Bauprozesses auftreten könnten. Dieser Zuschlag für Wagnis und Risiko gibt dem Unternehmen eine gewisse Sicherheit, dass es nicht in Schwierigkeiten gerät, wenn unvorhergesehene Ereignisse auftreten.

Angenommen während des Bauprozesses gibt es Probleme mit dem Fundament oder der Elektrik, dann sind die Kosten für zusätzlich benötigte Materialien und Arbeitsstunden bereits in der Kalkulation enthalten und können somit abgedeckt werden, ohne dass das Unternehmen den Kunden nachträglich um zusätzliche Zahlungen bitten muss.

5. Verwenden Sie eine Kalkulationssoftware, wobei da für eine Kalkulation im Handwerk vieles angeboten wird:

Um eine genaue Kalkulation zu erstellen, ist es hilfreich, eine Kalkulationssoftware zu verwenden. Es gibt verschiedene Programme, die Ihnen dabei helfen, die Kosten Ihres Projekts zu berechnen und einen genauen Preis für Ihre Dienstleistungen festzulegen. Hierbei können Sie auch auf Online-Tools zum Beispiel Excel zurückgreifen, die Ihnen bei der Erstellung der Kalkulation helfen. Ob Sie eine spezielle Kalkulationssoftware oder Excel verwenden, eine genaue Kalkulation im Handwerk ist unerlässlich, um den Preis Ihrer Dienstleistungen richtig zu bestimmen. Durch die Verwendung von Kalkulationssoftware oder Excel können Sie sicherstellen, dass alle Kosten in Ihre Kalkulation einbezogen werden und Sie einen wettbewerbsfähigen Preis für Ihre Dienstleistungen festlegen.

6. Berücksichtigen Sie eine Gewinnmarge:

Schließlich sollten Sie bei der Festlegung des Preises Ihrer Dienstleistungen immer eine Gewinnmarge berücksichtigen. Dies ist der Betrag, den Sie zu Ihren Kosten hinzufügen, um einen Gewinn zu erzielen. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass die Gewinnmarge nicht zu hoch oder zu niedrig ist, um den Kunden nicht abzuschrecken und gleichzeitig genügend Gewinn zu erzielen.

7. Vergessen Sie nicht den Ansatz eines Unternehmerlohns, bei der Kalkulation im Handwerk:

Selbstständige Einzelunternehmer oder Personengesellschaften sollten bei der Kalkulation ihrer Dienstleistungen auch ihren eigenen Lohn berücksichtigen. Als Unternehmer müssen Sie eine faire Bezahlung für Ihre Arbeit erhalten, um langfristig erfolgreich zu sein. Es ist wichtig zu beachten, dass der Unternehmerlohn nicht dasselbe ist wie der Gewinn. Der Unternehmerlohn ist der Betrag, den Sie als Selbstständiger verdienen möchten, um Ihre persönlichen Lebenshaltungskosten und Ihr eigenes Gehalt zu decken. Der Gewinn hingegen ist der Betrag, der nach Abzug aller Kosten und des Unternehmerlohns übrig bleibt.

Ein Beispiel: Als Einzelunternehmer haben Sie einen Umsatz von 100.000 Euro pro Jahr und Ihre Geschäftskosten belaufen sich auf 70.000 Euro. Wenn Sie nun einen Unternehmerlohn von 30.000 Euro pro Jahr erhalten möchten, beträgt Ihr Gewinn 100.000 Euro minus 70.000 Euro minus 30.000 Euro, was einem Gewinn von 0 Euro entspricht. Deshalb ist es wichtig, den Unternehmerlohn bei der Kalkulation im Handwerk zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass Ihre Dienstleistungen und Preise diesen Kostenfaktor abdecken. Oftmals ist dieser Kostenfaktor aber das Stiefmütterchen.

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Insgesamt ist eine genaue Kalkulation im Handwerk entscheidend für den Erfolg Ihres Handwerksgeschäfts. Indem Sie alle Kosten berücksichtigen und eine angemessene Gewinnmarge festlegen, können Sie einen wettbewerbsfähigen Preis für Ihre Dienstleistungen festlegen und langfristigen Erfolg erzielen.